Episode 8: Vorstudie strukturieren ::: Softwareprojekte
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Ein Projekt ist einmalig. Es ist mit gewissen Risiken verbunden und ist, da es einmalig ist, nicht mit einem anderen Projekt direkt vergleichbar.
Das ist eine in allen Lehrbüchern beschriebene Tatsache.
Wenn Projekte einmalig sind, wieso geht man dann immer mehr oder weniger gleich an Projekte heran?
Ganz einfach: Projekte können anhand bestimmter Eigenschaften klassifiziert werden. Und so ist die Herangehensweise natürlich pro Projekttyp sehr ähnlich.
Wenn ich hier jetzt beschreibe, wie die Vorstudie zu strukturieren ist, kann das keine allgemeingültige Beschreibung sein. Es ist eine mögliche Art die Vorstudie zu strukturieren. Wenn man nichts hat, kann man sich hier ein paar Ideen herausfischen. Andere Themengebiete sind nicht relevant oder durch diese Vorstudie nicht abgedeckt. Also: Selber kreativ sein und Hirn einschalten! Nicht alles was Roland sagt stimmt. Normalerweise laber ich sogar ziemlich viel Mist. Das kommt daher, dass es keine einzige Wahrheit gibt. Die Projektmanagementwelt ist bunt und nicht schwarz- weiß.
Thomas befragte in der ersten Woche die Entwickler, Giuseppe, den Familienvater der anderen Firma und einige schwere Jungs. Thomas ist (so wie ich) ein bisschen schwer von Begriff. Aber nach der Woche war ihm klar, dass er sich mit einer kriminellen Vereinigung eingelassen hatte und so schnell da nicht mehr herauskommen wird. Welchen Zweck die Betonschuhe und der Familienteich haben wurde ihm auch klar.
„Was solls, wenn man schon Mist baut, dann wenigstens Spaß dabei!“, sagte er sich.
Da an kündigen nicht zu denken war, entschied Thomas sich das Projekt durchzuführen.
Er erstellte eine Vorlage für eine Vorstudie mit folgenden Kapiteln (zu den Begriffen siehe Glossar Informatik):
Einleitung / Management Summary
Hier wird auf maximal einer Seite beschrieben was mit dem zu erstellenden System erreicht werden soll. Es soll den Auftraggebern eine Zusammenfassung geben, was sie erhalten und die wichtigsten Eckpunkte auflisten.Systemübersicht
Falls möglich, sollte gleich eine sehr grobe Systemübersicht dargestellt werden.Anforderungen
Auflistung der Eigenschaften die dieses System haben soll. Die Anforderungen werden in funktionale und nicht-funktionale Anforderungen aufgegliedert. Hier kann schon mit Usecases gearbeitet werden. Wie die Anforderungen zusammen gesammelt werden ist im Prinzip nicht wichtig. Hauptsache sie sind eindeutig identifizierbar und so vollständig wie möglich. Beispielsweise kann man jeder Anforderung eine Nummer geben. Diese Nummer kann man später wieder verwenden.Funktionale Anforderungen
Hier wird beschrieben was man mit dem System später machen kann. Zum Beispiel „Anf#82: Verwalten der schweren Jungs“ oder „Anf#98 Auflistung wie viel Schmuggelware abgegeben wurde“ Weiterhin sind funktionale Anforderungen die Beschreibung der Schnittstellen und anzubindenden Systeme.nicht-funktionale Anforderungen
Wie der Name schon sagt- handelt es sich hier um Anforderungen, die nichts direkt mit der Funktion zu tun haben. Im Prinzip ist es egal ob eine Berechnung 100 Tage benötigt. Wenn nach 100 Tagen das Ergebnis der Berechnung vorliegt, hat die Funktion funktionert. Eventuell sind 100 Tage aber ein bisschen lange um 20+30 zu rechnen
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